Wunschliste: Unterschied zwischen den Versionen
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===Beispiel=== | ===Beispiel=== | ||
Givens: (Randbedingungen) | Givens: (Randbedingungen) | ||
− | + | * Platz für die Anlage: 3.2 x 2.5 m | |
− | + | * Die Anlage muss zwischen den Betriebstagen katzensicher sein | |
− | + | * Ich kann nicht löten | |
− | + | * Geld ist knapp | |
Druthers: (Wünsche) | Druthers: (Wünsche) | ||
− | + | * Am liebsten sehe ich zu wie Züge selbständig fahren | |
− | + | * Ich mag Passagierzüge mehr wie Güterzüge | |
− | + | * Mein Lieblingszug ist der California Zephyr | |
− | + | * Ich finde schroffe Gebirgslandschaften einfach toll | |
− | + | * Die Prärie ist für mich nur langweilig | |
Fazit: Ausgehend von dieser Liste sollte ein Gleisplan eher eine Gebirgslandschaft darstellen. Strecke dominiert gegenüber Bahnhöfen und wenn ein solcher, dann um Passagiere ein- und aussteigen zu lassen und NICHT ein Rangierbahnhof. Gegen Bahnhöfe spricht auch das knappe Budget und die (vorhersehbaren) Schwierigkeiten bei der Verdrahtung. Plywood Desert, der beschönigende Name für das belassen einer sichtbaren Grundplatte für die Anlage wird vermutlich auch schnell langweilig. | Fazit: Ausgehend von dieser Liste sollte ein Gleisplan eher eine Gebirgslandschaft darstellen. Strecke dominiert gegenüber Bahnhöfen und wenn ein solcher, dann um Passagiere ein- und aussteigen zu lassen und NICHT ein Rangierbahnhof. Gegen Bahnhöfe spricht auch das knappe Budget und die (vorhersehbaren) Schwierigkeiten bei der Verdrahtung. Plywood Desert, der beschönigende Name für das belassen einer sichtbaren Grundplatte für die Anlage wird vermutlich auch schnell langweilig. | ||
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Aus dieser ganzen Übung wird nun nicht zwingend der beste Anlageplan einfach daherschweben, aber danach ist der Erbauer/Planer/Träumer sicher mindestens einen grossen Schritt weiter gekommen in der Suche, was er WIRKLICH will. | Aus dieser ganzen Übung wird nun nicht zwingend der beste Anlageplan einfach daherschweben, aber danach ist der Erbauer/Planer/Träumer sicher mindestens einen grossen Schritt weiter gekommen in der Suche, was er WIRKLICH will. | ||
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+ | ===LDE's=== | ||
+ | Eine weitere Idee, die ebenfalls stark von John Armstrong mitgeprägt (wenn nicht soger erfunden) wurde, ist das LDE, Layout Design Element. Also zu Deutsch ein Anlageplanungselement. Jede Anlage lässt sich in einzelne Elemente aufteilen und je besser diese Elemente zueinander passen, umso "echter" wirkt die Anlage, umso harmonischer wirkt sie optisch und meist auch umso realisscher lässt sich damit spielen (Engl: Operate). | ||
+ | Ein LDE kann ein Kreuzung zweier Linien sein, eine Stadtszene durch die sich die Bahn quetscht oder aber ein Teil eines grösseren Bahnhofes wie die Lokbehandlungsanlage oder eine Containerverladestelle. Weitere beispiele wären: | ||
+ | * Hafenszene | ||
+ | * Rangierbahnhof | ||
+ | * Passagierbahnhof | ||
+ | * Stadt | ||
+ | * Industriegebiet | ||
+ | * Lokschuppen | ||
+ | * Getreidesilo | ||
+ | * Kohleverlad | ||
+ | * Grosse Fabrik | ||
+ | * Landwirtschaft | ||
==Referenzen== | ==Referenzen== | ||
Version vom 5. Januar 2012, 07:35 Uhr
Einführung
Wer kennt das nicht? Am Anfang einer neuen Anlage stehen eine ganze Wokle von Wünschen, die man(n) mit dieser Anlage realisieren möchte. Im Verlaufe des Anlagebaus, häufig schon ziemlich am Anfang kommt aber rasch die Ernüchterung, dass der einmal festgelegte Gleisplan oder das Thema oder .... (Liste beliebig erweiterbar) NICHT den oftmals geheimen Wünschen des Erbauers entsprechen. Frust ist damit vorprogrammiert.
Das muss nicht sein!
Einer der wohl bekanntesten hauptberuflich tätigen Anlageplaner, John Armstrong (1920 - 2004), ist schon vor Jahren auf die eigentlich einfache, aber vielleicht deshalb wohl geniale Idee gekommen, Wünsche und Randbedingungen, am ANFANG einer Anlageplanung zu sammeln und die Planung danach eben auf diese Liste aus zu richten.
Givens and Druthers
Im Englischen bezeichnen Givens Randbedingungen und Druthers Wünsche und genau diese beiden Spalten machen die Wunschliste aus. Ein kleines Beispiel soll das etwas erleuchten:
Beispiel
Givens: (Randbedingungen)
- Platz für die Anlage: 3.2 x 2.5 m
- Die Anlage muss zwischen den Betriebstagen katzensicher sein
- Ich kann nicht löten
- Geld ist knapp
Druthers: (Wünsche)
- Am liebsten sehe ich zu wie Züge selbständig fahren
- Ich mag Passagierzüge mehr wie Güterzüge
- Mein Lieblingszug ist der California Zephyr
- Ich finde schroffe Gebirgslandschaften einfach toll
- Die Prärie ist für mich nur langweilig
Fazit: Ausgehend von dieser Liste sollte ein Gleisplan eher eine Gebirgslandschaft darstellen. Strecke dominiert gegenüber Bahnhöfen und wenn ein solcher, dann um Passagiere ein- und aussteigen zu lassen und NICHT ein Rangierbahnhof. Gegen Bahnhöfe spricht auch das knappe Budget und die (vorhersehbaren) Schwierigkeiten bei der Verdrahtung. Plywood Desert, der beschönigende Name für das belassen einer sichtbaren Grundplatte für die Anlage wird vermutlich auch schnell langweilig.
Suche nach Alternativen
Es gibt für nichts auf dieser Welt nur eine richtige und auf Ewigkeiten bestehende Antwort. Die Modellbahn ist da keine Ausnahme. Deshalb sollte eine erfolgreiche Anlageplanung auch immer Alternativen beinhalten.
In obigem Beispiel kann dies ein erster Entwurf in Spur N und ein zweiter in Spur HO sein. Anschliessend werden beide Alternativen mit der Liste verglichen und die Vor- und Nachteile der beiden Vorschläge gegeneinander aufgerechnet, in dem jedem Punkt der Liste noch eine Priorität gegeben wird, also wie WICHTIG ist mir dieser Punkt.
Aus dieser ganzen Übung wird nun nicht zwingend der beste Anlageplan einfach daherschweben, aber danach ist der Erbauer/Planer/Träumer sicher mindestens einen grossen Schritt weiter gekommen in der Suche, was er WIRKLICH will.
LDE's
Eine weitere Idee, die ebenfalls stark von John Armstrong mitgeprägt (wenn nicht soger erfunden) wurde, ist das LDE, Layout Design Element. Also zu Deutsch ein Anlageplanungselement. Jede Anlage lässt sich in einzelne Elemente aufteilen und je besser diese Elemente zueinander passen, umso "echter" wirkt die Anlage, umso harmonischer wirkt sie optisch und meist auch umso realisscher lässt sich damit spielen (Engl: Operate). Ein LDE kann ein Kreuzung zweier Linien sein, eine Stadtszene durch die sich die Bahn quetscht oder aber ein Teil eines grösseren Bahnhofes wie die Lokbehandlungsanlage oder eine Containerverladestelle. Weitere beispiele wären:
- Hafenszene
- Rangierbahnhof
- Passagierbahnhof
- Stadt
- Industriegebiet
- Lokschuppen
- Getreidesilo
- Kohleverlad
- Grosse Fabrik
- Landwirtschaft
Referenzen
John Armstrong Wikipage (Engl.)
Layout Design SIG Givens and Druthers