Bau einer Trestle
Eine "Trestle" ist eine Brückenkonstruktion, die zumeist aus Holz gefertigt wurde, schnell gebaut werden musste und in den meisten Fällen eher temporär gedacht war, also zu gegebener Zeit durch eine stabilere Stahl- oder Stein-/Betonkonstruktion ersetzt werden sollte.
Aufgrund der geringeren Stabilität des Baustoffes Holz waren mehr Träger, Stützen und Versteifungen nötig, die dieser Brückenkonstruktion ihr typisches Aussehen gaben. Daher sind diese Brücken die typischen Vertreter eine "amerikanischen" Brückenkonstruktion.
Aufgrund der Vielzahl der Bauelemente ist der Eigenbau einer Trestle eine Herausforderung für den Modellbauer
Eine Trestle ist einfach zu bauen, sie erfordert nur etwas Geduld. Und natürlich Werkzeug. Eine Tischkreissäge zum Zuschneiden der Hölzer ist fast unentbehrlich. Passende Hölzer zu kaufen stellt sich oft als schwierig, umständlich und dann teuer heraus. Man muß lange auf eine Gelegenheit warten, wie die Modellbau in Dortmund. Und baut man dann, schlägt Murphys Gesetz zu, es fehlt doch einiges!
Die wichtigen Vorbildinformationen findet man in Büchern, wie "Model Railroad Bridges and Trestles" (vom Model Railroader, Kalmbach Verlag, softcover;152 pages; 100 b&w photos; 100 illustrations; #12101) Aber auch in den einschlägigen Magazinen wie Model Railroader und Model Railroad Craftsman finden sich passende Artikel, die einem weiterhelfen. Ich habe alles Wichtige - wie Maße und Begriffe - dem Buch entnommen.
Mit der Planung beginnt alles. Wie lang soll die Trestle werden? Für welche Lastenklasse soll sie geeignet sein? Entsprechend sind die Anzahl bents (Stützen) einzuplanen. Meine Trestle sollte gebogen sein. Also half ein Zeichenprogramm. Hier ist eine Grafik[1]51KB, 1200pixel. Die Zeichnung zeigt die beiden Schienenprofile, die radial verlaufenden bents und die von einem bent zum übernächsten bent verlaufenden stringers (horizontale Träger). Da, wo die Träger auf den caps (oberen horizontalen Balken der Stützen) aufliegen, gibt es zwischen den Trägern noch packing blocks (eine Art Abstandshalter). Die Hölzer werden entsprechend den umgerechneten Maßen des Buches mit der Tischkreissäge zurechtgesägt und mit Beize behandelt.
Die Zeichnung dient jetzt als Schblone, um die diversen Hölzer zu arrangieren. Ponal, mit dem Zahnstocher aufgetragen, ist der Klebstoff meiner Wahl. [2] Ist der Brückenkörper fertig, kommen die Schwellen dran. Da kein Schotterbett gewünscht ist, liegen die Schwellen dichter als normal. Der Querschnitt der Schwellen ist auch ein anderer als beim normalen Gleis. Der fertige Brückenkörper kann dann eingepasst werden. Provisorische Fundamente sorgen für die richtige Höhe. [3]
Im nächsten Schritt werden die bents (Stützen) gefertigt. Dazu ist eine Schablone sehr hilfreich. [4] zeigt eine simple Schablone mit eingelegten Hölzern.