Klassifizierung von Dampflokomotiven nach Whyte

Aus Das US-Modellbahn-Lexikon
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Frederick Methvan Whyte (1865 – 1941) schuf anfangs des 20. Jahrhunderts als Ingenieur der New York Central RR. ein Klassifizierungssystem für Dampflokomotiven anhand deren Radanordnung, die dazu in Gruppen betrachtet werden.

Grundprinzip ist, dass die Räder des vorderen Laufgestells, die Räder der Treibräder und die Räder der nachfolgenden Schleppachsen gezählt und mit Bindestrichen niedergeschrieben werden. Eine Lok mit der Achsanordnung o OOO oo - wobei die rechte Seite die Front sein soll, also zei vordere Laufachsen, drei Treibachsen und eine Schleppachse - wird nach Whyte als 4-6-2 gekennzeichnet. Die typischste aller Dampflokomotiven mit oo OO (diesmal links die Front) erhält damit die Kennzeichnung 4-4-0, die anzeigt, dass keine hinteren Laufachsen existieren. Auch wenn keine Laufachsen existieren, kann damit einfach angegeben werden, ob es sich um vordere oder hintere Laufräder handelt und die Zahl der Achsen ist damit leicht abzulesen.

Mit Einführung der Gelenklokomotiven, bei denen es keine zusätzlichen Laufachsen zwischen den Antriebsgruppen gibt, wird einfach eine weitere Zahl für die Räder der zweiten Antriebsgruppe hinzugefügt, so dass die Angabe 2-6-6-4 für eine Artikulated engine, siehe Begriffserklärungen zu Dampflokomotiven, mit der Achsanordnung o OOO OOO oo steht, wobei wieder links der Front der Lokomotive ist..

Im amerikanischen Sprachgebrauch der Eisenbahnen prägten sich mit dieser Klassifizierung auch Eigennamen heraus, so dass nahezu alle Achsanordnungen auch einen Namen hatten, die als Synonym für die Klassen stehen und jeder damit Vertraute weiß, dass es sich zum Beispiel bei einer Pacific-Lokomotive um eine Lok der oben angezeigten Klasse 4-6-2 handelt. Die Begründung für diese Bezeichnungen sind nicht nach Regln zu erfassen, häufig stand dafür die Bahngesellschaft, die erstmalig solch eine Lok mit einer neuen Achsfolge einsetzte oder die Region gab den Namen für die neue Lok, in der diese Klasse haupsächlich eingesetzt wurde. Gerade bei der Klasse 4-8-4, die in nur kurzen Zeitabständen von vielen Bahngesellschaften angeschafft wurde, konnte sich die erste Bezeichnung "Northern" - nach der Northern Pacific RR. benannt - nicht absolut durchsetzen. Ein Großteil der Gesellschaften benutzt gerade für diesen Typ eigene Bezeichnungen.