Begriffserklärungen zu Dampflokomotiven

Aus Das US-Modellbahn-Lexikon
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A - B

  • Arch - siehe "Brick arch"
  • Articulated locomotive = Dampflok, die einen geteilten Rahmen und wenigstens zwei getrennte Antriebssysteme mit je zwei Zylindern hat. Im Allgemeinen ist der hintere Rahmen fest mit dem Kessel verbunden und der vordere Rahmen schwenkt an einem Drehpunkt seitlich aus, so dass mit vielen Antriebsachsen auch enge Gleisbögen durchfahren werden können. Gegensatz dazu - "Rigid frame locomotive", siehe da.
Anmerkung: Alle -> "Mallet-Lokomotiven" sind vom Typ Articulated aber nicht umgekehrt! Um diese Unterscheidung deutlicher zu machen, werden articulated locomotives dann oftmals als "Single Articulateds" bezeichnet, was dann die einfache (single) Dampfdehnung besonders hervor hebt, also alle Zylinder werden gleichermaßen mit Hochdruckdampf betrieben.
  • Ash pan = Aschekasten, unter dem Feuerrost
  • Auxiliary engine - Siehe "Booster engine"
  • Auxiliary Tender = Zusatztender, insbesondere für einen zusätzlichen Wasser- oder auch Dieselvorrat für längere Zugläufe ohne Stops. Heute insbesondere für Fahrten mit Dampfzügen erforderlich, um die über weite Strecken nicht mehr existierenden Wasserversorgungsanlagen (insbes. Wassertürme) der Dampflokzeiten ausgleichen zu können.
  • Backhead = Stehkessel-Rückwand = Feuertürwand des Stehkessels
  • Baker Valve gear - siehe "Valve gear" und folgende
  • Blast pipes = (Dampf-) Ausströmrohre, die den Abdampf von den Zylindern zum Blasrohr (exhaust pipe) führen.
  • Blower = Bläser (Hilfsbläser) - Ein Rohr in der Rauchkammer um das Standrohr montiert, mit dem der Unterdruck in der Rauchkammer zur Anfachung des Feuers in der Feuerbüchse durch ausströmenden Dampf aus kleinen Düsen künstlich angefacht werden kann. Bei Fahrt einer Lokomotive unter Dampf macht dies der Abdampf aus dem Blasrohr -> Exhaust pipe
  • Boiler = der Dampfkessel
  • Boiler - conical ... = ein Dampfkessel, der konischen Zylinderschüsse besitzt, um damit einen größeren Wasser- und Dampfraum zu erhalten. Ist verständlicherweise etwas komplizierter herzustellen als einen "Straight boiler".
  • Boiler - straight ... = ein Dampfkessel, der keine konischen Zylinderschüsse besitzt und daher eine geradlinige (gestreckte) Kesseloberkante aufweist.
  • Boiler - tapered ... = Ein Dampfkessel mit zylindrischen Kesselschüssen, die im Durchmesser von der Rauchkammer zur Feuerbüchse stufenweise größer werden, damit der Kesselschuss mit dem größten Durchmesser am hinteren Ende an der Position der größten Wärmeentwicklung mit der größten Wassermenge angeordnet ist - also da, wo die Feuerbüchse angeordnet ist. Bei einem "tapered boiler" müssen an den Verbindungsstellen der Kesselschüsse keine Übergänge gestaltet oder Laschen zur Verbindung aufgenietet werden. Die Kesselschüsse werden so dimensioniert, dass sie 'einfach' ineinander gesteckt und dann miteinander vernietet werden können.
  • Boiler check valve - Kesselspeiseventil, an der Seite oder auch auf dem Kesselrücken montiertes Ventil, durch das das Speisewasser (feedwater) in den Kessel eingedrückt wird und zugleich verhindert, dass durch den Kesseldruck Wasser oder Dampf in die Zuführungsleitung zurückgedrückt werden kann. Dieses Ventil arbeitet daher stets nach dem Prinzip eines Rückschlagventils.
  • Boiler pressure = Kesseldruck, Dampfdruck im Kessel, gemessen in psi - Pound per square inch (Englische Pfund pro Quadratzoll). Bei den US-Laks waren bis zu 300 psi üblich, das entspricht einem Kesseldruck von ca. 21,1 atü/atm bzw. 20,7 bar.
  • Booster engine = Zusatzdampfmaschine - eine kleine zusätzliche Zweizylinder-Dampfmaschine, die in der Regel an der (letzten) Achse des hinteren Drehgestells (Trailing truck) der Lok angesetzt ist und die Lok beim Anfahren schwerer Züge unterstützen soll. Diese Dampfmaschine wurde bereits bei 15-20 mph wieder außer Betrieb genommen und die Kolbenbewegung durch ein ausschwenkbares Zahnrad aus der immer schneller werdenden Drehbewegung der Schleppachse ausgeklinkt. Eine gute Abbildung dazu bei Wikipedia. Solche Zusatzantriebe gab es auch bei Tendern, die dann im ersten Tenderdrehgestell eingebaut waren. Dessen beide Achsen waren dann in einigen Fällen auch als gekuppelte Achsen ausgebildet.
  • Brick arch = Feuerbogen, im Stehkessel eingemauerter Bogen aus Schamottesteinen, der direkt an die Feuerbüchsvorderwand angesetzt ist. Er soll das Feuer vom Rost in der Feuerbüchse so umlenken, dass die heißen Flammen und Rauchgase zur besseren Hitzeverteilung durch die ganze Feuerbüchse umgeleitet werden und verhindert zugleich ein 'Verbrennen' der unteren Kesselpartien an der Langkesselhinterwand, wo die Rauch- und Heizrohre an die Feuerbüchse eingesetzt sind.

C - D

  • Cab = Führerhaus
  • Cab Forward (locomotive) = Eine spezielle Lokkonstruktion der Southern Pacific, bei der die Lok mit dem (geschlossenen) Führerhaus voraus vor dem Tender fuhr. Das heiß, die Lokomotive wurde gedreht, so dass nun das Führerhaus und die Feuerbüchse vor dem Schornstein und der Rauchkammer fuhren. Diese Loks wurden generell mit Öl gefeuert. Hintergrund dieser Konstruktion sind die sehr langen Tunnelstrecken und Snowsheds der SP, um damit das Lokpersonal vor den giftigen Abgasen der Lok zu schützen, nachdem es zu einer Reihe von Ohnmachtsfällen bei Loks mit vorauslaufendem Schornstein gegeben hatte. Als Cab forwards waren grundsätzlich nur Gelenklokomotiven der SP gebaut (Mallets und Articulateds - siehe da), wobei die SP auch Articulateds besaß, die in herkömmlicher Weise mit Schornstein voraus besaß.
  • Camelback (locomotive) = Lokomotive, bei der das Führerhaus wie auf einem Kamelrücken (daher der Name) mitten auf dem Kessel aufgesetzt ist. Grund dafür ist eine überbreite Feuerbüchse (-> "Wooten firebox", unter Firebox) für einen besonders großen Feuerrost, um die schwer brennbare Anthrazit-Kohle gut zu verbrennen, die es in einigen Regionen gab. Statt des Führerhauses am üblichen Platz verblieb da nur ein winziges Schutzdach für den Heizer. Besonders viele Camelbacks besaßen die Reading rr. und die Lehigh Valley rr. Häufig auch "Mother Hubbard" genannt.
  • Check valve - siehe Boiler check valve
  • Chimney = (engl.) Schornstein, im Amerikanischen "stack" oder "smoke stack", siehe da.
  • Combination lever = Voreilhebel
  • Compound engine - Verbunddampfmaschine (-Lokomotive) - eine Dampflok mit einer Dampfmaschine, die mit zweistufiger Dampfdehnung arbeitet, die erste Stufe in einem kleineren Hochdruckzylinder und die zweite Stufe in einem Niederdruckzylinder, der, um die gleiche Leistung zu bringen, entsprechend größer dimensioniert ist. Es gibt eine Reihe von Variationen, um das Verbundsystem zu realisieren, siehe auch nachfolgend. Es war insbesondere in der Anfangszeit auch nicht ungewöhnlich, dass Loks mit nur zwei Zylindern im Verbundsystem arbeiteten, auf einer Seite der Hochdruckzylinder und auf der anderen Seite der Niederdruckzylinder. Nahezu jeder der amerikanischen Lokhersteller hatte solche Lokomotiven im Programm.
    • Tandem system - eine Verbunddampfmaschine, bei der Hoch- und der Niederdruckzylinder auf einer gemeinsamen Kolbenstange hintereinander angeordnet sind, in der Regel sitzt der größere Niederdruckzylinder vor dem kleineren Hochdruckzylinder.
    • System Vauclain - eine Verbunddampfmaschine, bei der Hoch- und Niederdruckzylinder übereinander angeordnet sind, die beiden gleichlaufenden Kolben jeder Seite wirken auf einen gemeinsamen Kreuzkopf. Aus Platzgründen waren wegen der kleineren Treibradsätze bei Güterzugloks die kleineren Hochdruckzylinder unten und die Niederdruckzylinder oben angeordnet, bei Personenzuglos mit größeren Rädern war es zumeist umgekehrt - und damit handlicher, die schweren Niederdruckkolben in einer niederen Position zu warten.
    • Bei den amerikanischen Compound-Lokomotiven waren es nach frühen Versuchen mit dem Verbundsystem dann in der Regel zwei separate Antriebssysteme, die nach dem Mallet-Prizip arbeiteten - siehe auch "Mallet-Lokomotive".
  • Cow catcher - siehe Pilot
  • Counter balance weights = Ausgleichgewichte an den Treibrädern, die in entgegengesetzter Position zu den Treib- und Kurbelzapfen die umlaufenden Massen von Treib- und Kuppelstangen ausgleichen und damit für einen ruhigen Lauf der Dampflokomotiven sorgen sollen. Siehe auch "Cross balancing".
  • Crank axle = Kropfwelle für eine Dreizylinder-Lokomotive, wo der dritte Zylinder zwischen den Rahmenwangen angordnet ist. Auch bei Vierzylinder-Lokomotiven mit Mehrfachkröpfung, diese gab es jedoch als Festrahmen-Lokomotiven bei den US-Bahnen nicht.
  • Crank pin = Kurbelzapfen
  • Cross compound system - eine zweizylindrige Verbunddampfmaschine, siehe auch "Compound engine", bei der auf der einen Seite der Lok der Hochdruckzylinder und auf der anderen Seite der Niederdruckzylinder angeordnet war. Dieses System war eine sehr unpraktische Lösung, da die Kräfte auf die Radsätze stets sehr ungleichmäßig verteilt waren. Auch in den USA um 1900 im Einsatz.
  • Cross balancing (of drivers) - Ausgleichung der umlaufenden Massen (Treib- und Kuppelstangen) durch Gegengewichte unter Berücksichtigung der umlaufenden Kräfte beider Seiten von angetriebenen Radsätzen. Es wird dabei nicht nur jede Seite allein für sich allein durch Gegengewichte ausgeglichen, wie es im Allgemeinen üblich ist. Im Ergebnis stehen die Gegengewichte nicht absolut den Treibzapfen gegenüber, sondern sind in einem gewissen Winkel zu diesen positioniert. Ziel ist die Erreichung eines wesentlich ruhigeren Laufes der Lokomotive insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten. Aufgrund der schwierigen Berechnung wird dieses "cross balancing" meistens nur bei Treibradsätzen mit den wesentlich höheren umlaufenden Massen gegenüber Kuppelradsätzen angewendet und wurde erst relativ spät in der Entwicklungsgeschichte der Dampflokomotiven eingeführt.
  • Crosshead = Kreuzkopf
  • Crown sheet = Deckplatte der Feuerbüchse
  • Cutoff = Zeitpunkt bei der Steuerung der Dampfmaschine, bei dem die Dampfzufuhr zu der aktiven Zylinderseite gestoppt wird und die Leistung im Zylinder danach nicht mehr durch einströmenden Frischdampf sondern allein aus der Expansion des eingeschlossenen Dampfes im Zylinder gewonnen wird. Die Steuerung des Cutoff-Zeitpunktes wird über die Steuerung eingestellt.
Anmerkung: Der Zeitpunkt für den Cutoff wird beim Anfahren eines Zuges sehr spät gelegt, da eine große Leistung erforderlich ist, die nur bei hohem Dampfdruck im Zylinder erreicht werden kann. Im fahrenden Zustand wird insbesondere zur Reduzierung des Dampfverbrauchs der Cutoff sehr früh eingestellt, da die Leistung geringer sein muss, um einen sich in Bewegung befindlichen Zug in Bewegung zu halten. Man spricht auch vom Fahren einer Lok mit großer oder kleiner Füllung bzw. hohem oder niedrigem Füllungsgrad bzw. auch vom Fahren mit geringer bzw. hoher Expansion des Dampfes.
  • Cylinder cooks = Zylinderventile, die unten am Zylinder angebracht sind und zum Entwässern des Zylinders von Kondenswasser notwendig sind, das sich beim Anfahren einer Dampflok bei kalten Zylindern bildet. Zylinderventile müssen daher beim Anfahren nach längerem Stillstand immer geöffnet sein, bis sich die Zylinder nahe auf Dampftemperatur erwärmt haben und es sich dann kein Kondenswasser mehr bildet.
  • Damper = Justierbare Klappen am Aschkasten (ashpan), um damit die Frischluftzufuhr zum Feuerrost (grate) für eine geregelte Verbrennung steuern zu können.
  • Damper control device = Eine große Klappe in der Rauchkammer bei frühen Heißdampflokomotiven (als sich der Regler noch im Dampfdom befand), die im Stillstand oder Leerlauf der Lokomotive die Überhitzerrohre vor Überhitzung schützen soll, wenn kein "kühlender" Dampf diese Überhitzereinheiten durchströmt. Zu diesem Zweck sind die Kopfenden der Überhitzerrohre wie der Dampfsammelkasten innerhalb der Rauchkammer in einem Kasten eingeschlossen und nur bei arbeitender Maschine gibt die sich öffnende Verschlussklappe eine weite Öffnung zum Durchströmen der Heizgase durch die Rauchrohre und damit Überhitzung des Dampfes in den Überhitzereinheiten frei. Die "Damper control"-Einrichtung ist äußerlich leicht durch einen an der rechten Rauchkammerseite erkennbaren Hebelmechanismus mit einem Gegengewicht zu identifizieren und wird durch einen kleinen Druckzylinder mit direkter Verbindung zum Schieberkasten automatisch betätigt.
  • Die block = Schwingenstein, der 'Stahlblock', der in der Schwingenführung einer Heusinger-/Walscheart-Steuerung plaziert ist und über dessen Position außerhalb der Mitte die Schieberstellung und damit Vorwärts- bzw. Rückwärtsfahrt der Lokomotive bzw. auch den Füllungsgrad der Dampfzylinder gesteuert wird, siehe auch cutoff.
  • Doghouse = Ein kleines Bremserhaus auf dem Tender, nur bei einigen wenigen Gesellschaften und dann nur bei speziellen Lokklassen anzutreffen, u. a. bei der Pennsylvania RR.
  • Drifting valves = etwa "Freilauf"-Ventile, zum laufen oder treiben lassen einer Dampflok bzw. eines Zuges, die/der ohne Dampfantrieb ausläuft. Diese Ventile sind insbesondere bei Loks mit Flachschiebern am Dampfeinströmrohr in der Nähe des Schieberkastens oder direkt am Schieberkasten angebracht und öffnen sich automatisch, wenn kein Dampfinnendruck im Schieberkasten herrscht. Damit wird die Möglichkeit gegeben, dass der sich im Leerlauf bewegende Kolben Außenluft ansaugen kann und die Kolbenbewegung keine Vakuum erzeugt, was zum Abbremsen eines Zuges, einer Lok und damit zu einer starken Belastung des Triebwerks führen kann. Einige "drifting valves" waren so gebaut, dass der Ventilkegel im geöffneten Zustung verriegelt werden konnte, so dass auf diesem Weg ein Lokkessel schnell dampflos gemacht werden konnte, diente aber auch dazu, dass abgestellte Loks trotz möglicherweise leckender Regler sich nicht selbständig in Bewegung setzten.
  • Driver = Angetriebener Radsatz = kann Kuppelradsatz oder Treibradsatz (main driver) sein
    • Blind driver = Radsatz ohne Spurkranz - oft eingesetzt bei Schmalspurbahnen und Nebenbahnloks für mittlere Radsätze, um die Kurvenlauffähigkeit der Loks bei engen Gleisradien zu verbessern
    • Main driver = Treibradsatz - der Radsatz, der von der Treibstange (main rod) direkt angetrieben wird. Alle anderen Radsätze sind gekuppelte Radsätze!
  • Duplex (engine) = Eine Lok, bei der (neben Laufachsen) in einem starren Rahmen (rigid frame) zwei unabhängige Antriebssysteme eingebaut sind - also zwei Zylindergruppen, die jede zwei oder mehr Achsen antreiben. Damit sollen die sich bewegenden Massen der Kolben, Stangen und Räder reduziert werden, dies geht jedoch stets zu Lasten der Kurvenläufigkeit auf Grund eines verlängerten Rahmens. Derartige Duplex-Maschinen existierten u.a. bei der Pennsylvania RR. in mehreren Varianten.

E - F

  • Eccentric = Excenterscheiben, die z. B. bei der Allan- oder Stevenson-Steuerung für Vorwärts- und Rückwärtssteuerung der Lokomotive notwendig sind
  • Eccentric crank (auch Return crank) = Gegenkurbel
  • Eccentric rod = Schwingenstange bzw. Übertragungsstange zur Steuerung, die die Drehbewegung von der Gegenkurbel an die Steuerung überträgt, wobei es z.B. bei der Baker-Steuerung - siehe Valve gear - Baker - eben nicht Schwinge war.
  • "Elephant ears" - siehe Smoke deflectors
  • Engine = Allgemeiner Begriff für Lokomotive, tatsächlich jedoch der Begriff für eine Antriebsmaschine
    • Geared engine = Dampflokomotive, deren Räder durch ein Zahnradgetriebe angetrieben werden, also Lokomotiven vom Typ Shay, Climax oder Heisler und ähnliche.
    • Rod engine = Lokomotive mit Stangenantrieb
  • Exhaust pipe = Blasrohr - steht senkrecht in der Rauchkammer exakt unter dem Schornstein. Der Abdampf aus den Zylindern wird durch die auf das Blasrohr aufgesetzte Düse (nozzle) geblasen, so dass der ausgestoßene Dampfstrahl direkt zum Schornstein ausgestoßen wird und als ein Ejector in der Rauchkammer wirkt - also einen Unterdruck erzeugt und damit durch die Sauggwirkung das Feuer in der Feuerbüchse anfacht. Die Wirkung dieses Systems wird wesentlich von der Form der Düse oder auch mehrerer Düsen und der Menge und der Geschwindigkeit des ausströmenden Dampfes (Abdampf) beeinflusst.
  • Exhaust steam = Abdamf, der seine Arbeit durch Expansion in den Zylindern geleistet hat und im Allgemeinen zum Blasrohr in der Rauchkammer für die Erzeugung eines Unterdrucks Anfachung des Feuers geführt wird. Meistens wird Abdampf jedoch auch 'abgezweigt', der immer noch einen gewissen Druck hat und damit zum Beispiel für die Speisewasservorwärmung eingesetzt werden kann, siehe Feedwater heater.
  • Feedwater heater = Erhitzer (Vorwärmer) für des Kesselspeisewasser, das vorgewärmt werden muss, bevor es in den Dampfkessel eintreten soll. Die Vorwärmung des Speisewassers auf ca. 90 Grad Celsius ist erforderlich, um Spannungen im Kessel zu vermeiden, wo das Wasser eine Temperatur von ca. 200 Grad Celsius hat. Typische Bauform ist der Röhrenerhitzer, meistens vorn, oben auf der Rauchkammer querliegend angeordnet, bei dem das zu erhitzende Wasser dampfbeheizte Rören umspült. Die zweite Art ist ein sogenannter Mischvorwärmer, bei dem in einer Mischkammer das kalte Speisewasser eingesprüht und mit eingestrahltem Dampf vermischt wird. Ein Mischvorwärmer ist immer an zwei bzw. an eine zweistufige Speisepumpe gebunden, eine Pumpe für das Kaltwasser und nach dem Mischvorwärmer die zweite Pumpe für das Warmwasser, das dann direkt zum Kessel geführt wird.
    • ... type Coffin = Ein Röhrenvorwärmer, der bei manchen Loks in einer sehr auffälligen Bauform in einem auf dem Kopf stehenenden U-förmigem Gehäuse vor der Rauchkommerfront montiert war. Der Coffin-Vorwärmer benutzte Abdampf zur Erwärmung des Speisewassers.
    • ... type Elesco = Ein Röhrenvorwärmer, ähnlich der deutschen Bauart Knorr mit Erhitzung durch Frischdampf.
    • ... type Worthington = Ein Mischvorwärmer, der in der letzten Entwicklung als intergaler Bestandteil zur Pumpe konstruiert war. In seiner originalen Form ist er in einem Kasten vorn in die Rauschkammer integriert.
  • Feedwater pump = Wasserpumpe für die Versorgung des Kessels mit Speisewasser. Unterscheidung in zwei Typen: Nichtmechanische Pumpen auf der Basis eines Düsensystems - siehe Injector - und mechanische Pumpen, meistens Kolbenpumpen, seltener Kreiselpumpen. Mechanische Pumpen erfordern stets eine nachträgliche Erwärmung des Speisewassers. Siehe dazu Feed Water heater. Allgemeine Vorschriften verlangen, dass eine Dampflok stets mit zwei voneinander unabhängigen Einrichtungen zur Speisewasserversorgung der Kessel ausgestattet sein müssen. Im allgemeinen waren deshalb die Dampfloks mit einem einfacher gebauten Injector und einer kompizierteren, aber wirksameren Kolbenpumpe samt Vorwärmer (Feed water heater) ausgestattet. Kleiner Lokomotiven erhielten dagegen oft zwei Injektoren.
  • Firebox = Feuerungsraum (Feuerbüchse) im hinteren Teil des Dampfkessels, wo auf einem Rost die Kohlen oder bei Öl-gefeuerten Loks das Heizöl eingesprüht wird und verbrennt. Die 'Firebox' ist allseitig (außer unten am Rost) von Wasser umspült und ist durch den -> "Foundation ring" mit dem Stehkessel befestigt. Stehbolzen, die auf allen Wasserflächen der 'firebox' in größer Stückzahl zu finden sind, verankern die 'Firebox' nach außen gegen den Stehkessel und dienen der Stabilisierung der Seitenwände von Feuerbüchse und Stehkessel, um sie als ebene Flächen auf Grund des Dampfdrucks stabil in Form zu halten.
    • Belpaire type = eine besondere Bauart der Firebox, die oben keinen runden sondern einen waagerechten Querschnitt besitzt - besonderes verbreitet bei der Pennsylvania RR und Great Northern. Bei diesem Typ einer Feuerbüchse ist es möglich, dass die Stehbolzen ausschließlich waagerecht und senkrecht und nicht radial wie bei 'round top' fireboxes angeordnet werden konnten.
    • Wooten type = eine weitere besondere Bauart der Feuerbüchse, die regelmäßig besonders breit, oft bis zur zulässigen Breitenausdehnung der Lokomotive ausgebildet ist, und die für die Nutzung von schwer brennbarer Anthrazitkohle notwendig war, die nur eine sehr flache Kohleschicht (flaches Feuerbett) auf dem Feuerrost bedingt. Im Ergebnis der Wooten fireboxes war sehr häufig nicht ausreichend Platz mehr für ein Führerhaus am angestammten Platz hinter dem Kessel vorhanden, so dass dann das Führerhaus oft mittig auf dem Kessel plaziert wurde - siehe Camelback.
  • Fire door = Feuertür, die das Feuerloch zur Beschickung des Feuerrosts mit Kohle abdeckt.
  • Flange = Spurkranz (am Rad), der das Rad auf den Schienen führt
  • Flangeless wheel = Rad (Radsatz) ohne Spurkränze, war insbesondere bei frühen Lokomotiven an den mittleren Treibachsen vorzufinden, um eine leichtere Kurvenlauffähigkeit zu erreichen. Die Führung der Lok im Gleis mussten dann die äußeren Treibachsem mit (!) Spurkränzen übernehmen. Siehe auch "blind driver" unter Driver.
  • Flues = die (großen) Rauchrohre im Lokkessel. Rauchrohre sind nur bei Heißdampflokomotiven zu finden. In diese werden die Überhitzerrohre eingesetzt, in denen der Nassdampf zu Heißdampf erhitzt wird. Vgl. dazu auch Tubes.
  • Foundation ring = Feuerbüchsring, umgangssprachlich auch "mud ring" - Die untere Basis am Stehkessel, auf dem die Feuerbüchse auf- bzw. eingesetzt und dann gemeinsam mit dem Stehkessel verbunden wurden. Bei genieteten Kesseln war dies ein schwerer Stahlring mit viereckigen Querschnitt, mit dem gemeinsam Feuerbüchse und Stehkessel vernietet wurden. Bei geschweißten Kesseln ist es ein nach oben geöffnetes U-Profil, auf dessen Kanten innen die Feuerbüchse und außen der Stehkessel angeschweißt sind. Der Begriff "mud ring" (= Schlammring) wurde deshalb geprägt, da sich an der untersten Stelle des Kessels regelmäßig der meiste Schlamm und Kalkstein absetzt, der beim Sieden des Wassers im Kessel und besonders an der Feuerbüchse sich bildet. Zur Entfernung dieses Schlamms und Kalksteins - siehe Washout plugs.
  • Frame = (Lokomotiv-) Rahmen, das Fundament einer Lokomotive, mit dem die wichtigsten Elemente einer Lok - Fahrwerk, Fampfkessel und Dampfmaschine neben anderen - verbunden/montiert sind.
    • Bar frame = Barrenrahmen, die in den USA allgemein übliche Rahmenform aus schweren Stahlplatten zusammengesetzt, der auf Grund der geringeren Höhe gegenüber einem Blechrahmen (plate frame) ein wesentlich leichteren Zugang zu den innen liegenden Konstruktionselementen einer Dampflok ermöglicht.
    • Cast bed frame = Rahmen aus Stahlguss. In den letzten Jahren des amerikanischen Dampflokbaus waren nicht nur gesamte Rahmen aus einem Stück gegossen, sondern es waren darüber hinaus auch Zylinder und Trageelemente für Kessel, Pumpen etc. Bestandteil des Rahmens aus Stahlguss. Stabiler und insbesondere verwindungssteifer konnte ein Rahmen damit nicht werden.
    • Rigid frame = Starrer Rahmen, auf Lokomotiven angewandt - Lokomotive mit starrem (ungeteiltem) Rahmen. Im Gegensatz dazu - Articulated locomotive - siehe da.


G - P

  • Grate = Feuerrost
  • Grate area = Feuerungsfläche, ein nicht unwesentliches Merkmal für die Dampfleistung eines Lokomotivkessels. Die Größe der Feuerroste wuchsen bei den amerikanischen Dampflokomotiven bis auf eine Größe von 150 Quadratfuß (ca. 13, 5 Quadratmeter) heran, was den Einsatz von > 'Stokern' zwingend erforderlich machte.
  • Gauges = Die Mess- und Kontrolleinrichtungen an eine Dampflokomotive
    • Steam pressure ... = Kesselmanometer zum messen/anzeigen des Dampfdrucks
    • Water ... = Wasserstandsanzeiger (Wasserstandsgläser) zum Anzeigen des Wasserstands im Kessel, wobei jeder Kessel zwei unabhängige Systeme haben muss. Die Anzeige des Wasserstandes ist eine unbedingt erforderliche Funktione bei einem Dampfkessel, um stets einen Mindestwasserstand über der Feuerbüchsdecke (Fire box) absichern zu können. Wird der Mindestwasserstand unterschritten besteht höchste Gefahr für den Kessel, dieser könnte explodieren (Kesselzerknall). In früheren Jahren war oftmals eines dieser Systeme nur drei einfache Wasserhähne, mit denen der Niedrigst-, Normal- und Maximalwasserstand kontrolliert werden konnte. Das zweite System musste stets eine Anzeige mit einem Glass sein. Identisch dazu auch "Water glass".
  • Injector = Injektor, nichtmechanische Speisewasserpumpe, die angetrieben durch Dampf mittels eines Düsensystems Wasser aus dem Tender in den Kessel drückt. Durch die Konstruktion des Düsensystems wird der Druck des Wassers größer als der Dampfdruck im Kessel, so das das Wasser über ein Rückschlagventil in den Kessel eingeleitet kann. Zugleich erhitzt der Dampf zum Betreiben des Injektors das Speisewasser bis auf ca. 70-80 Grad, so dass keine zusätzliche Speisewasservorwärmung erfolgen muss. Injektoren werden in saugende und nicht saugende unterschieden. Nicht saugende Injektoren müssen an der Lok immer unterhalb der Höhe des Tenderbodens montiert werden, um einen sicheren Wasserzulauf zu haben (Problem von Einfrierung); saugende Injektoren können höher am Kessel angeordnet werden, da sie das Zuleitungswasser auch von einem niedrigerem Wasserstandsniveau aus ansaugen können.
  • Jacket = (amerikanisch) - Kesselverkleidung, die die Materialien zur Wärmeisolation um den Kessel herum fixiert.
  • Lubricator = Öler, mechanisch angetriebenes Ölgerät
  • Main crank = Hauptkurbelzapfen, nur am Treibradsatz, wo die Treibstange die Antriebskraft an die Räder übeträgt - siehe auch "Main driver".
  • Mallet-Locomotive = Lokomotive, deren Konstruktionsprinzip nach dem französischem Ingenieur Mallet benannt ist. Eine Mallet-Lokomotive ist dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen stets ein geteilter Rahmen ist ("Articulated locomotive"). Dabei ist stets der hintere Rahmen mit einem Hochdruckzylinderpaar ausgestattet ist, auf dem fest verbunden der Kessel und das Führerhaus ruht. Unter dem vorderen Teil des Kessels ist ein vorderes, seitlich schwenkbares Rahmenteil angelenkt, der den Kessel vorn abstützt und ein eigenes Niederdruckzylinderpaar als Antrieb besitzt. Die Dampfmaschinen arbeiten bei Malletloks stets im Verbund (siehe Compound engine), also mit zweistufiger Dampfdehnung. Damit ist es möglich, dass für eine maximale Leistung alle Achsen als Antriebsachsen genutzt werden können und zugleich durch den geteilten Rahmen enge Gleisradien durchfahren werden können. Das Problem aller Malletloks ist jedoch, dass beim Anfahren zunächst nur dem hinteren Hochdruckzylindergruppe Dampf zugeführt wird, so dass genau dann, wenn die höchste Leistung benötigt wird, nämlich beim Anfahren, nur eine und nicht beide Antriebsgruppen arbeiten. Um das zu umgehen, wurden "Anfahrventile" eingesetzt, über die auch der vorderen Antriebsgruppe kurzzeitig Frischdampf zugeführt wird, jedoch muss dies so erfolgen, dass die viel größeren Niederdruckzylinder nicht den vollen Dampfdruck erhalten, sonst schleudern die Räder der vorderen Antriebsgruppe unausweichlich. Auch wenn die Anfahrventile wahre Kunststücke ingeniertechnischer Entwicklung waren, um den Dampfdurchlass für die Niederdruckzylinder zu begrenzen und mit den ersten Radumdrehungen dann sogar gänzlich wieder zu schließen, das gelegentliche Schleudern der einen oder anderen Antriebsgruppe war beim Abfahren einer Malletlok vor einem schweren Zug fast nicht zu vermeiden.
Anmerkung: Zur Vermeidung häufig falsch genutzter Termini muss klargestellt werden, dass die meisten großen Gelenkloks der US-Eisenbahnen wie Challenger, Big Boy oder Yellowstone und andere keine Malletloks sondern (nur) -> Articulateds, also Loks mit geteiltem Rahmen sind. Diese Loks arbeiten alle nicht nach dem Verbundprinzip, was die Mallet-Lokomotiven auszeichnet, sondern sind ausschließlich mit Hochdruckzylindern ausgestattet. Zur sicheren Unterscheidung von den Mallets werden solche Loks dann oftmals als "Single Articulateds" bezeichnet. Malletloks waren jedoch bis in die letzten Jahre der US-Dampflokära im Einsatz, so ist zum Beispiel die class Y-6b (Achsfolge 2-8-8-2) der N&W eine klassische Mallet, während die gleiche Bahngesellschaft mit der class A (Achsfolge 2-6-6-4) ebenso eine single Articulated im Einsatz hatte und jeweils beide in großen Stückzahlen sogar. Beide dieser Lokomotiventypen waren dabei höchst erfolgreich in ihren Einsatzgebieten.
  • Mother Hubbard = Ein weiteres Synonym für Camelback-Lokomotive
  • Mud ring = siehe Foundation ring
  • Nozzle - siehe Exhaust pipe
  • Pilot = Einrichtung, die an der Front der Lok befestigt ist, die gegebenenfalls die Gleise von Gegenständen beräumen soll, früher oft auch "Cow catcher" - Kuhfänger - genannt, da eben auch gelegentlich Kühe von den Gleisen geräumt werden mussten. Vergleichbar mit deutschen Schienenräumer, jedoch bei amerikanischen Eisenbahnen viel massiver und über die Schienen in der gesamten Breite ausgebildet, oft ganze Stahlgußblöcke, die sogar Bestandteil eines Stahlgußrahmens sein konnten. Siehe auch Frame, Cast bed ....
  • Pilot truck - siehe bei Truck
  • Piston = Kolben
  • Piston rod = Kolbenstange
  • Piston stroke = Kolbenhub, ein wichtiges Mass in der Technologie der Dampflokomotive. Je größer der Kolbehub, um so geringer die notwendigen Kräfte und den erforderlichen Dampfdruck im Zylinder für zu erbringende Leistung einer Lok und damit um so geringer auch der Kolbendurchmesser, um so größer jedoch die Kolbengeschwindigkeit und die umlaufenden Massen am Treibrad, die es für einen ruhigen Loklauf wieder auszugleichen gilt. Der Kolbenhub ist jedoch auch technisch bedingt nicht beliebig zu vergrößern. Grenzen setzten insbesondere bei Güterzugloks stets die "kleinen" Treibräder.
  • Piston valve - siehe Valve und folgende
  • Poppet Valve gear - siehe Valve gear und folgende
  • Priming = das "Überreißen" von Wasser im Regler, das durch einen zu hohen Wasserstand oder auch durch aufschäumende Chemikalien auftreten kann, die in der Regel dem Wasser zur Enthärtung beigesetzt wurden und dadurch auftritt, dass der durch den Dampfregler ausströmenden Dampf auch Wasser in die Dampfleitung zum Überhitzer und die Zylinder mitreißt. Ein kritisches Problem, weil bei Heißdampmaschinen mit Reglerventilen im Dampfdom damit den Überhitzern Wasser zugeführt wird, das dann auf Grund der sehr hohen Überhitzertemperaturen nahezu explosionsartig verdampft und damit einen stark erhöhten Dampfdruck in den Überhitzern bis hin zum Dampfzylinder erzeugt und erhebliche Schäden anrichten kann. Um die Auswirkungen eines solchen Dampfschlags zu reduzieren, wurden bei solchen Loks -> Damper control units eingesetzt. Das Problem des Überreißens von Wasser wurde dadurch gelöst, dass zu späterer Zeit Heißdampfregler (-> Throttle) eingesetzt wurden, die erst nach dem Überhitzer angeordnet waren, so dass die Überhitzereinheiten selbst unter Kesseldruck standen, nach der Seite zum Kesselraum somit offen waren und das Überreißen von Wasser, wenn es überhaupt noch auftrat, sich somit nicht auf die Dampfmaschine auswirken konnte.


Q - S

  • Radius rod = Schieberschubstange bei der Walscheart-Steuerung (bzw. Heusinger-Steuerung)
  • Regulator valve = Regler, das Ventil, mit dem der Zutritt des Dampfes zu den Zylindern geregelt wird. Bei allen Naß- und frühen Heißdampflokomotiven in einem Dampfdom auf dem Kessel angebracht. Bei moderneren Heißdampflokomotiven nach den Überhitzerelementen innnerhalb der Rauchkammer angeordnet, er war dann ein Heißdampfregler.
  • Return crank - siehe Eccentric crank
  • Reverse gear = Steuerung, mit der der Vorwärts- und Rückwärtslauf einer Lokomotive sowie der Cutoff gesteuert wird - siehe da.
  • Reverse lever = Hebel im Führerhaus auf der Seite des Lokführers - für die Regulierung der Steuerung zum Vorwärts- und Rückwärtsfahren bzw. des Cutoff - siehe da.
  • Rigid frame locomotive = Lokomotive mit starrem Rahmen, in dem alle Treibachsen "fest" gelagert sind. Im Unterschied dazu - siehe "Articulated locomotive".
  • Rod = allgemein Stange, Kuppelstange, Schubstange, Zugstange ...
    • Connecting rod - identisch zu Side rod
    • Main rod = Treibstange, die die Kraft vom Zylinder an das Treibrad (Treibachse) überträgt
    • Side rod = Kuppelstange, die die Kraft zwischen den Treibrädern untereinander überträgt
  • Running plate oder Running board = Umlauf (um den Lokomotivkessel)
  • Safety Valve = Sicherheitsventil am Kessel, das einem Überdruck und Explodieren des Dampfkessels vorbeugen soll. Es sind stets mehrere Sicherheitsventile vorgeschrieben, um einem Überdruck durch Versagen vorzubeugen bzw. im speziellen Fall auch ein schnelles Dampfabblasen zu ermöglichen.
  • Scoop - siehe Water scoop
  • Slide valve - siehe Valve und folgende
  • Smoke box = Rauchkammer, der vordere Teil des Kessels, auf dem der Schornstein (stack) aufgesetzt ist
    • ... door = Rauchkammertür, an der Front der Rauchkammer, durch die die Rauchkammer von abgelagerter Asche gereinigt werden kann. Bei amerikanischen Dampflokomotiven war die Rauchkammertür zumeist erheblich kleiner als die Rauchkammerfront. Siehe auch Smoke box front plate. Diese "kleine" Rauchkammertür war oftmals erforderlich, wenn an der Rauchkammerfront die Luftpumpen angebracht waren.
    • ... front plate = Rauchkammerfront, die Frontside der Rauchkammer, die immer dann auch als eine Tür über die volle Fläche ausgebildet war, wenn für die Reinigung der Rauchkammer nur eine kleinere Rauchkammertür existierte. Die Fronttür muss insbesondere dann in der vollen Größe geöffnet werden, wenn Revisionen und Reparaturen an den Überhitzerelementen oder gar des Überhitzers vorgenommen werden mussten.
  • Smoke deflectors = Windleitbleche, um den Rauch aus dem Schornstein insbesondere bei schneller Fahrt über die Lok hinauszuleiten. Damit soll eine freie Sicht des Lokpersonals erreicht werden. Solche Smoke deflectors können neben kleinen Blechen am Schornstein -> Big Boy auch "elephant ears" sein, die dann mehr den Windleitblechen deutscher Lokomotiven entsprechen.
  • Smoke stack - Schornstein (Esse), im Englischen "chimney"
  • Spark arrestor = Funkenfänger, in der Rauchkammer, bei Waldbahnlokomotiven manchmal direkt oben an der Schornsteinöffnung - um glühende Kohleteile abzufangen, die die Umgebung der Bahnlinie in Brand setzen könnten, was in den Zeiten der Dampflokomotiven trotzdem oft genug passierte.
  • Stack - siehe Smoke stack
  • Steam = der Dampf
    • Saturated steam = Gesättigter Naßdampf (Sattdampf), der bei der erreichten Temperatur des Dampfes kein Wasser mehr aufnehmen kann und daher bei Abkühlung schnell kondensiert und dann kaum noch Leistung erbringen kann.
    • Superheated steam = Überhitzter Dampf (Heißdampf), dessen Temperatur nach der Entnahme aus dem Kessel durch nachträgliches Erhitzen, siehe > Superheater, wesentlich gesteigert und somit "getrocknet" wird und der daher bis zur Kondensierung einen wesentlich höheren Wirkungsgrad bei der Erbringung von Leistungen erreicht. Allgemein wird beim Einsatz von Heißdampf bei Dampfloks von einer Reduzierung von bis zu 25 Prozent Kohle und 30 Prozent Wasser ausgegangen.
    • Wet steam = Naßdampf, nicht überhitzter Dampf. Siehe auch Saturated steam zuvor.
  • Steam Chest = Schieberkasten
  • Stay bolts = Stehbolzen, die an allen Flächen der Fuerbüchse (-> Fire box) zur Stabilisierung gegen den Hinterkessel zu finden sind, um die Fuerbüchse gegen ein Zusammenpressen durch den Kesseldruck abzusichern.
  • Stoker = Sammelbegriff für mechanische Feuerungssysteme, welche die Kohle mit einer Schneckenwelle vom Tender holt und meistens auf beiden Seiten der Feuertür mit einem Dampfstrahl in die Feuerbox auf den Rost (> grate) bläst. Angetrieben wird der Stoker durch eine eigene kleine zweizylindrige Dampfmaschine (stoker engine), die in der Regel unter dem Führerhaus auf der Heizerseite eingebaut ist. Ein Stoker setzt Kohle voraus, die in einer entsprechende Größe gebrochen ist. In den USA waren die ersten Stoker seit 1905 im Einsatz und es galt die allgemeine Regel, dass Feuerroste mit einer Fläche (> Grate area) von mehr als 50 Quadratfuß (ca. 4,5 Quadratmeter) mit einem Stoker ausgerüstet wurden. Siehe auch diese Website Firing Course.
  • Superheater = Überhitzereinheit für den Dampf, in der Rauchkammer eingebaut. Ein Verteiler- und Sammelkasten, in dem der Nassdampf aus dem Kessel in Überhitzerrohre geleitet, der Dampf nach der Überhitzung in den durch die weiten Heizrohre des Kessels geführten Überhitzerrohre als Heißdampf wieder gesammelt und danach in die Dampfzuleitungen zu den Zylindern verteilt wird. Superheater wurden auch in den USA nach der Bauart "Schmidt" (einem deutschen Ingenieur) eingesetzt und waren ab ca. 1910 Standardausrüstung fast aller US-Loks.
  • Super Power Locomotive = Ein Begriff, der 1924 mit der erstmaligen Lieferung einer Lokomotive von LIMA geprägt wurde, die ein wesentlich vergrößertes Feuerrost besaß und damit zur Abstützung des Hinterkessels erstmals mit zwei hinteren Laufachsen im Schleppgestell ("Trailing truck") ausgerüstet wurde. Diese allgemeine Bezeichnung bezieht sich danach auf alle Loks, die mit zwei oder auch drei Schleppachsen infolge ihres stark vergrößerten Feuerraums eine bis dahin außergewöhnliche Dampfleistung erbringen konnten. Interessant ist, dass diese Lok nicht als Bestellung einer Bahngesellschaft entstand, sondern als Eigenentwicklung bei LIMA gebaut wurde. Bei einem Test auf einer zweigleisigen Steigungsstrecke in den Berkshire Hills wurden zwei Züge gestartet, ein Zug mit einer starken 2-8-2 Mikado-Lok bespannt, ein wesentich schwererer Zug mit der neuen 2-8-4 class A. Obwohl der zweite, schwerere Zug zehn Minuten später auf die Strecke ging, hatte die neue class A-Lok den vorausfahrenden Zug nach einiger Zeit eingeholt und erreichte das Ziel mit reichlich Vorsprung. Im Ergebnis wurde die neue Lok sofort von der Boston & Albany rr. übernommen und LIMA hatte soviel Auftragseingänge zu verzeichnen, dass eine Reihe der Bestellungen von ALCO und Baldwin ausgeführt werden mussten. Die Lokomotiven mit der neuen Achsfolge 2-8-4 wurden danach auf Grund dieses Tests in den Berkshire Hills als "Berkshires" bezeichnet.


T - Z

  • Tandem system - siehe Compound engine
  • Tank engine = Tenderlok, bei der auf dem Lokrahmen alle Vorräte ohne separaten Tender mitgeführt werden.
  • Tender = Ein an eine Lokomotive angehängter Wagen, der die Vorräte für die Lok aufnimmt - Wasser und Kohle bzw. Heizöl, früher auch Holz.
  • Tender - Vanderbilt ... = Eine besondere Tenderbauform, bei der der Wasserbehälter die Form einer Wanne oder eines Zylinders besitzt, der aufgesetzte Kohlen- bzw. Ölbehälter ist in der Regel mit rechteckigem Querschnitt.
  • Throttle = Regler für die Dampfzufuhr zu den Dampfzylindern, bei Nassdampf- und frühen Heißdampflokomotiven immer in einem Dampfdom mittig auf dem Kessel angeordnet. Bei jüngeren Heißdampflokomotiven als Frontend throttle in der Rauchkammer nach den Überhitzereinheiten angeordnet, um eine exaktere Dampfregelung zu ermöglichen. Frontend- oder Heißdampfregler sind leicht an der außen an der rechten seite des Kessels geführten Reglerstange zu erkennen, die bis zur Rauckammer reicht und in der Mitte durch einen Ausgleichhebel geteilt war. Siehe Throttle equalizer.
  • Throttle equalizer = Ein Ausgleichshebel mittig der langen Reglerstange auf der Lokführerseite außen am Kessel bei Loks mit Heißdampfreglern, siehe auch Throttle. Mit diesem Hebel soll verhindert werden, dass sich bei abgestellten Loks infolge der Längenänderung des Kessels auf Grund von Temperaturänderung bei üblicherweise festgestelltem Reglerhandgriffen der Dampfregler leicht öffnen und die Lok damit unbeabsichtigt und ohne Kontrolle in Bewegung setzen könnte.
  • Track pan = Ein offener Wasserspeicher mittig im Gleis zum Schöpfen von Speisewasser während der Fahrt.
Siehe auch Water scoop bzw. Track pan in Begriffserklärungen allgemein.
  • Truck = Drehgestell, bei den Dampflokomotiven versteht man damit insbesondere die Fahrgestelle vor und nach den Treibachsen, die kleinere, nicht angetriebene Achsen führen. Dass es auch Drehgestelle mit angetriebenen Achsen gibt sei am Rand vermerkt, im Besonderen sei auf die Booster engine verwiesen.
    • Bissel truck = Zumeist ein vorderes Drehgestell mit einer Achse, das infolge eines Drehpunkts Nahe an der Laufachse nur radial ausschwenken kann, ist kaum für größere Geschwindigkeiten geeignet.
    • Pilot truck = Führendes Drehgestell einer Lokomotive mit nicht angetriebenen Achsen vor den Treibachsen. Vordere Laufachsen waren insbesondere bei schneller fahrenden Lokomotiven erforderlich, um die Seitenführung der Lokomotiven in Kurven zu verbessern.
    • Pony truck = Kleines führendes Drehgestell mit nur einer Achse.
    • Trailing truck = Nachlaufendes (Schlepp-) Drehgestell an der Lokomotive mit nicht angetriebenen Achsen, die nach den Treibachsen angeordnet sind und insbesondere für die Abstützung des Stehkessels erforderlich sind.
  • Tubes = die (kleinen) Heizrohre im Kessel - siehe auch Flues
  • Turret = ein (meistens verkleideter - isolierter) zentraler Dampfverteiler für viele einzelne Dampfverbraucher, z.B. Lichtmaschine, Zugheizung, Stokermaschine, Wasserpumpe ... In der Regel auf dem Kesssel unmittelbar am Führerhaus, wobei die Ventile über Verbindungstangen von den Ventilhandräder im Führerstand her bedient werden.
  • Tyre = Radreifen, ein Stahlring, der bei (Dampf-) Lokomotiven auf den Radkörper aufgeschrumpft wird und (zumeist) mit einem Spurkranz (siehe flange) für die Führung im Gleis ausgestattet ist. Im Gegensatz zu Wagenrädern waren (Dampf-) Lokomotiven immer mit Radreifen ausgestattet. Da diese stets einem hohen Verschleiß unterlagen, mussten sie oft nachgedreht und auch durch neue ersetzt werden.
  • Union link = Lenkerstange
  • Valve = Schieber - hier für die Dampfzylinder zur Öffnung und Abdeckung der Dampfeintritts- und Austrittsöffnungen am Zylinder
    • Flat bed valve = "Slide valve"
    • Piston valve = Kolbenschieber
    • Slide valve = Flachschieber
  • Valve Gear = Steuerungsantrieb, im Deutschen allgemein unter dem Begriff "Steuerung", die den Einlass und Auslass des Damfpes in den Dampfzylinder steuert und mit dem Vorwärts- und Rückwärtsfahrt der Lokomotive wie auch unterschiedliche Füllungsgrade für die Zylinder eingestellt werden kann. Siehe hierzu auch Websites zum Thema Begriffserklärungen, wo Valve gears in Funktionsdiagrammen geladen werden können.
    • Baker valve gear = Dampfsteuerung nach dem Erfinder Baker, die gänzlich aus Hebeln mit Gelenkbolzen besteht, daher mechanisch viel einfacher zu unterhalten ist und darüber hinaus exakter bei der Dampfverteilung als die Walscheart-Steuerung arbeitet. In weitem Maße bei den Lokomitiven der US-Eisenbahnen eingesetzt.
    • Poppet valve gear = Ventil-Dampfsteuerung, ist über Versuche nicht weit hinaus gekommen, auch wenn es einige (wenige) Lokomotivenreihen gab, die ausschließlich damit ausgestattet waren.
    • Walschaert valve gear = Dampfsteuerung nach dem Erfinder Walschaert, die identisch wie die Heusingersteuerung arbeitet. Besonderes Merkmal ist die Schwinge mit einem Schwingenstein (Die block), der bei jeder Raddrehung seine Position geringfügig ändert und damit Ursache einer nicht ganz gleichmäßigen Dampfverteilung während der Kolbenbewegung ist. Schwinge und Schwingenstein sind mechanisch schwierig zu bearbeitende Teile. Als Heusingersteuerung in Europa weit verbreitet. Weitere Beschreibungen dazu im Wikipedia, - insbesondere mit Bewegungsbildern
  • Valve rod = Schieberstange
  • Vanderbilt tender - siehe Tender und folgende
  • Vauclain system - siehe Compound engine
  • Walschaert Valve Gear - siehe Valve gear und folgende
  • Washout plugs = Waschluken, kleine verschließbare Luken am Kessel, um damit Kesselschlamm und abgesetzten Kesselstein (Kalkablagerungen) regelmäßig durch "Auswaschen" entfernen zu können. Auf Grund der höchsten Erhitzung an den Feuerbüchswänden waren stets am Feuerbüchsring (Foundation ring) und oberhalb der Feuerbüchse (Crown sheet) mehrere Waschluken angeordnet. Würde man nicht "Auswaschen", könnte es insbesondere an der Feuerbüchse zu Stellen kommen, die nicht (ausreichend) vom Wasser umspült würden und dann überhitzen könnten. Ein Kesselzerknall wäre die Folge, was es insbesondere in der Frühzeit relativ häufig gab.
  • Water glass - siehe Water gauges, unter Gauges
  • Water pan - siehe Track pan
  • Water pump - siehe Feed water pump
  • Water scoop = Eine absenkbare "Schaufel" unter dem Tenderboden, um aus einer Wasserrinne (siehe Track pan) zwischen den Gleisen bei schneller Fahrt der Lok bzw. des Zuges Wasser zu schöpfen und den Vorrat an Speisewasser im Tender aufzufüllen. Bei einem solchen Scooping-Vorgang war es möglich, den Tender innerhalb einer Minute bis zu 40 Kubikmeter Wasser aufzunehmen zu lassen. Das Wasser schiesst bei diesem Vorgang teilweise mit solch hoher Geschwindigkeit in den Tender, dass es in einigen frühen Fällen zum Abheben des Tenderoberteils gekommen ist. Deshalb waren dann noch diesen negativen Erfahrunen an allen Tendern mit "Water scoop devices" an den Oberkanten der Wasserbehälter mächtige Überlaufrohre angebracht, so dass überschießendes Wasser wieder ablaufen konnte. Insgesamt alles eine sehr feuchte und optisch sehr beeindruckende Angelegenheit.
  • Whistle = Dampfpfeife, bei den amerikanischen Eisenbahnen meist vielstimmig
  • Whyte notation = siehe Klassifizierung von Dampflokomotiven nach Whyte - eine Beschreibung der Dampflokomotiven anhand ihrer Radfolgen.