Signalisation

Aus Das US-Modellbahn-Lexikon
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Es gibt bei den nordamerikanischen Bahnen 4 unterschiedliche Grundarten von ortsfesten Signalen. Die verschiedenen Signaltypen und Signalbilder lassen sich nicht immer eindeutig den einzelnen Bahngesellschaften zuordnen. Hierbei helfen die NORAC-Rules und bei Bahnen welche diesen nicht angeschlossen sind eventuell die Homepages der entsprechenden Gesellschaft oder Historical Society's. Am Ende der Seite finden sich einige Links welche weiterhelfen sollten!


Frühe Signalisierungsarten

Erste Formen zaghafter Befehlsübermittlungen an das Lokpersonal erfolgten mit Balken-, Korb- und Ballonsignalen. Hierbei wurden lediglich STOP oder FAHRT übermittelt und jede Bahngesellschaft hatte ihre eigenen Vorstellungen. Diese frühen Signalisierungsversuche wurden relativ schnell von den Semaphore und der dazugehörigen Sicherungs- und Stellwerkstechnik abgelöst. Als große Ausnahme konnten sich 1 Exemplar bis in die heutige Zeit halten:
http://www.railpictures.net/viewphoto.php?id=3984
http://www.rrpicturearchives.net/locThumbs.aspx?id=90579

Semaphore

Semaphore sind die älteste Signalisierungsart, welche einheitlich und flächendeckend in den USA eingeführt wurde. Hierbei wurden auch erstmal die noch heute üblichen Farben Rot, Gelb und Grün einheitlich verwendet. Unterschiede gibt es aber bis heute in der Flügelstellung; nach unten zeigend (lower quadrant) oder nach oben zeigend (upper quadrant). Weitere Unterschiede gibt es bei Form und Farbe der Signalflügel (blade). Semaphore können bis zu 3 Flügel haben und als Block-, Interlocking- oder Home-/Yardsignal eingesetzt werden. Hierbei muß man sich wiederum daran halten was die entsprechenden Bahngesellschaften realisiert haben. Auf wenigen Streckenabschnitten bei CSX und MRL waren Semaphore noch nach der Jahrtausendwende als Blocksignal im Betrieb. Die bekannten Trainodersignals gehören auch zu den Semaphore und stehen fallsweise noch heute als Relikte an einigen Stationen.

Color Light Signals

Zu den Colorlight Signals gehören die bekannten GRS searchlight-signal welche ab 1920 zum Einsatz kamen, die von NYC bekannten triangular light pattern mit bis zu 3 kleinen Optiken in einem Runden Signalschirm sowie die heute immer weiter verbreiteten Typen mit 2 bzw. 3 senkrechten Optiken pro Signalschirm. Diese Signale stellen den Haupttyp dar und mit ihnen lassen sich alle gültigen Signalbilder darstellen. Dazu können pro Signalmast bis zu 3 Optiken angebracht werden. Merger und Aufkäufe sorgen mitunter für Kuriositäten, Vorbildfotos helfen hier zu realistischen Nachbildungen.

Die American Railway Engineering and Maintenance-of-Way Association (AREMA) gibt hierfür ein Manual heraus "Communications and Signals Style Manual". Im Kapitel 7 sind die Details zusammen gefasst. Das Manual kann käuflich bei ARMEA erworben werden.

Folgende Informationen wurden recherchiert:

  • Die Position der einzelnen Heads (1-4 Farben) wird immer am Mittelpunkt der untersten Linse gemessen, welches nahezu immer Rot ist (es gibt auch Ausnahmen).
  • Die Mindesthöhe zwischen SO (Schienenoberkante) und dem untersten Head beträgt 13' (außer Dwarf).
  • Der Abstand zwischen zwei Heads muss mindestens 5' sein.
  • Low Single Head Signale dürfen nur bei guter Sichtbarkeit (lange gerade Strecken) und wenn keine andere Vorschrift es verbietet, eingesetzt werden. Bsp.: In den Ausschreibungsunterlagen der Metrolink ist vorgeschrieben, dass Signale 22' hoch sein müssen.
  • Der Signalhintergrund muss mindestens 12" über die Mitte der Linse hinausragen.
  • Der Durchmesser der Linse muss mindesten 8-3/8" sein, bei Dwarf 6-3/8".

Gelebte Praxis bei den Modern Hooded Signalen

  • Single Head Signale entweder bei 13' oder 23'.
  • Double Head Signale bei 13' und 23'.
  • Tripple Head Signale bei 13', 20' und 27'. Der Abstand von 7' zwischen den Heads ergibt sich aus dem Grund, dass jeder Head über eine Arbeitsplattform verfügt und eine Person aufrecht stehen können muss.
  • Bei kleineren Abständen z.B. bei Signalbrücken, wird ein anderer Montagearm verwendet und ggf. der untere Teil der Blende abgeschnitten.

Der Hauptunterschied zwischen Hooded und Modern Hooded Signalen besteht darin, dass der Signalhintergrund 18" (Hooded) statt 12" (Modern Hooded) über die Mitte der Linse hinaus ragt.

Position Light Signals

Dieser Signaltyp wurde von der Pennsylvania Railroad unter maßgeblicher Beteiligung eines Arthur Holley Rudd und der Firma Corning Glass entwickelt. Im Grunde werden die Signalbilder der Semaphore durch Lichtzeichen dargestellt. Dazu dient ein großer runder Hauptschirm mit einer mittleren Lampe und einen Lampenkranz so das man jeweils 3 gelbliche Lampen in einer Reihe senkrecht, waagerecht und nach rechts bzw links steigend schalten kann. Ergänzt wird das Ganze durch 2 verschiedene Zusatzsignalschirme welche unterhalb des Hauptschrims angebracht werden. Einmal eine Einzeloptik, sowie ein größerer Schirm um wiederum 3 gelbliche Lampen in einer Reihe zeigen zu können.

Die Norfolk and Western verwendete ein ähnliches System, ersetzt bei Haltbegriffen lediglich die gelblichen Lampen durch rote Lampen.

Die möglichen Signalbilder finden sich in den Norac-Rules bzw. den einzelnen Bahngesellschaften -> siehe Links am Ende der Seite.

Es finden sich heute noch Orte an denen beide Varianten in Betrieb zu sehen sind. Allerdings nimmt deren Anzahl stetig ab, da derzeit viele Signalanlagen modernisiert werden.

Color Position Light Signals

Die CPL sind eine Spezialität der Baltimore&Ohio Railroad und wurden erstmal 1924 zwischen Deshler und Hamler, Ohio aufgestellt. Sie arbeiten ähnliche wie die Position-Lights der PRR, verzichten aber auf das mittlere Licht im Hauptschirm und haben farbige Lampen. Die Zusatzschirme bestehen aus lediglich einer Optik und können oberhalb wie unterhalb des Hauptschirmes angebracht sein. Zusätzlich wird noch unterschieden ob sie rechts oder links vom Signalmast angebracht sind. Interessant ist weiterhin, daß die Dwarfs den hohen Ausführungen entsprechen und ebenfalls alle Signalbilder zeigen können. Mit diesem System können 29 Signalbilder angezeigt werden. Noch heute finden sich CPLs an den ehemanligen B&O Linien, welche heute zur CSX gehören.

References

  • Railroad Signaling by Brian Solomon - Motorbooks International 2003 - ISBN 0-7603-1360-1
  • Pennsy Steam and Semaphores by Fred Westing - Superior Publishing Co. Seattle 1974

LINKS


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