Acela

Aus Das US-Modellbahn-Lexikon
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Der Acela Express ist ein Hochgeschwindigkeitszug auf Basis des französischen TGV, den die amerikanische Bahngesellschaft Amtrak seit 1999 auf der "North-East-Corridor" genannten Strecke Washington, D.C. <> New York City <> Boston einsetzt.

Schon 1993 wurden 20 Fahrzeuge für die Hochgeschwindigkeitsstrecke an der Ostküste der USA ausgeschrieben. Zu Werbefahrten wurde ein schwedischer X2000 und ein deutscher InterCityExpress ICE in die USA verschifft, die dort auch beide Geschwindigkeitsrekorde aufstellten. Eine Auflage der Ausschreibung war aber, einen bestimmten großen Anteil der Komponenten in Nordamerika zu bauen, sodass schließlich der kanadische Anbieter Bombardier Transportation mit seiner TGV-Variation gewann.

Die Technik basiert zwar weitgehend auf dem TGV, doch im Gegensatz zu diesem weist der Acela keine Jakobs-Drehgestelle auf. Auch das Design und die Innenausstattung sind unterschiedlich. Erstmals baute Bombardier in einen TGV-Zug Neigetechnik-Komponenten ein. Aufgrund von Konstruktionsfehlern kann diese Technik allerdings nur eingeschränkt eingesetzt werden. Der Zug bietet mit speziellen Knautschzonen eine passive Sicherheit, wie sie in europäischen Hochgeschwindigkeitszügen bislang nicht üblich ist. Durch die Verwendung anderer Drehgestelle und der Neigetechnik haben die Wagen ein um 55% höheres Gewicht als der aus Frankreich stammende TGV.

Die beiden Triebköpfe haben eine Antriebsleistung von insgesamt 9.200 kW, die den Zug auf eine Höchstgeschwindigkeit von maximal 265 km/h beschleunigen können. Im Normalbetrieb werden 240 km/h erreicht. Die Fahrzeuge sind mehrsystemfähig, das heißt, sie vertragen die im Nord-Ost-Korridor vorhandenen Spannungen von 11,5 kV, 12,5 kV und 25 kV. Die sechs Wagen bieten 304 Reisenden Platz und der Zug verfügt, ähnlich wie in den deutschen ICEs, über ein Konferenzabteil und ein Bistroabteil.

Mit dem Acela Express dauert eine Fahrt von New York Penn Station nach Washington Union Station nur noch 2:50 Stunden, ist aber deutlich teurer als vergleichbare europäische Strecken: Eine einfache Fahrt in der Business Class kostet 147 bis 157 US$ (Stand November 2004). Der Zug bietet drei unterschiedliche Sitzplatzkategorien, in Anlehnung an den Flugverkehr als Economy, Business und First Class bezeichnet. Auch der Komfort entspricht grob dem der gleichnamigen Flugzeugklasse. Trotzdem ist der Zug für Pendler sehr attraktiv und stellt eine Konkurrenz für das Flugzeug dar.

Aufgrund des hohen Gewichtes kam es letztlich zu technischen Problemen mit dem Bremssystem. Da der Acela auf dem Fahrgestell des TGV basiert, aber aufgrund amerikanischer Gesetze mehr als doppelt so schwer sein muss, kam es bei den hohen Kräften und Temperaturen beim Bremsvorgang zu Rissen im Fahrgestell, sowie den Bremssystemen.

Neben der Acela Express, die permanent an einen Zugverband gekoppelt ist, verkehrt auf dieser Strecke noch die Acela HHP-8, die Abkürzung steht für "high horsepower 8.000". Diese Lok verfügt über eine Leistung von 8.000 PS, weitaus mehr, als alle derzeit auf dem Markt erhältlichen E-Loks. Die Zugverbände, die von der HHP-8 gezogen werden, ähneln Deutschen Regionalzügen. Diese Lok wird außerdem noch zum Rangieren eingesetzt. Wie die Acela Express wird die HHP-8 ebenfalls von Bombardier Alstom Konsortium gebaut.

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