Bauanleitung für ein NTRAK-Modul
Einführung
Die nachstehende Bauanleitung beschreibt den Bau eines einfachen Streckenmoduls nach dem amerikanischen
NTRAK - Standard. Auch der eingleisige NTRAK-Ableger "oNeTRAK" kann nach dieser Anleitung gebaut werden,
notwendige Änderungen sind markiert.
Natürlich können diese Arbeitsanleitungen und Teile davon auch für alle anderen Modulnormen oder auch ganze
Anlagen nach eigenen Ideen verwendet werden.
Alle Arbeitsschritte wurden an verschiedenen Modulbauten ausprobiert und haben sich im rauhen Ausstellungsbetrieb
in der Praxis bewährt. Ein weiterer Gesichtspunkt ist kostengünstiges und schnelles Arbeiten. Ebenso können diese
Module problemlos zuhause gefertigt werden, da ich auch auf sauberes und geruchfreies Arbeiten Wert lege.
Diese Bauanleitung soll den Modulbauer aber nicht an der Hand führen, sondern eine Wissensbasis anbieten, aus
welcher der Bastler seine eigenen Ideen weiterentwickeln kann.
Am Ende der Bauanleitung habe ich eine Auflistung der notwendigen Baumaterialien, Werkzeuge und Hilfsmittel zusammengestellt.
Zusätzlich sind für NTRAK- und oNeTRAK-Module DRINGEND die entsprechenden Handbücher ("Manuals") zu verwenden !
ACHTUNG: Bei allen Arbeiten sind die notwendigen Schutzvorschriften zu beachten ! Dies gilt vor allem für den
Augenschutz bei Schleif- oder Hobelarbeiten und dem Schnittschutz beim Bohren !
Rahmenbauteile
Der Rahmen unseres geplanten Moduls besteht aus einem Gerüst aus 2 Längsträgern, zwei Querträgern, zwei
Verstärkungsleisten im Inneren sowie einem Trassenbrett, das auch zur Verwindungssteifigkeit in Längsrichtung
beiträgt. Diese "offene Rahmenbauweise" wird bevorzugt für Streckenmodule verwendet, da sie leichte und doch recht
stabile Module ermöglich. Sollten mehr als 3, 4 Gleise auf dem Modul verlegt werden (Industrie- oder ausgedehnte Bahnhofsgebiete),
kann das Trassenbrett auch durch eine Platte über den ganzen Rahmen ersetzt werden.
Dazu kommen noch 4 Füße, die natürlich zum Transport und Lagerung des Moduls abnehmbar sind.
Die Rahmenbretter beziehen wir aus dem Baumarkt und lassen uns die wichtigen Rahmenträger direkt vor Ort
schneiden. Da die Leute dort mit großen Sägen arbeiten, können sie die notwendigen rechtwinkligen Schnitte exakter
fertigen als wir zuhause mit einer Handkreissäge.
Der NTRAK-Standard basiert auf dem amerikanischen Fuß-Maß . 1 Fuß = 1' = 30,5 cm = 305 mm . Die 4' x 2' -
Rahmen ( 122 x 61 cm ) sind für NTRAK-Module das beliebteste Maß, da sie noch in einem normalen PKW
transportabel sind, aber trotzdem durch ihre Maße recht viel Platz für Landschaft lassen. Zudem stehen sie in einer
Anlage recht stabil. Bei oNeTRAK sind auch 1' tiefe Module beliebt, bieten jedoch weniger Stabilität als die 2' tiefen.
Zusammenbau Rahmen:
Zuerst entfernen wir die Sägespäne und das ausgefranzte Holz von den Schnittkanten mit einer groben Feile / Raspel
oder grobem Schleifpapier, das über ein Holzklötzchen gespannt wurde (Verletzungsgefahr !)
Der Rahmen wird mit Spax-Schrauben und wasserfestem Weißleim zusammengebaut. Wir bohren die
Schraubenlöcher mit einem 3,5er Bohrer vor, ansonsten könnte das Holz platzen.Eine 90°-Winkellehre hilft bei der
exakten Ausrichtung der Ecken. Die kleineren Querbretter müssen absolut senkrecht an den Längsträgern verschraubt
werden, damit sich das Modul später beim Befestigen ans Nachbarmodul nicht verzieht.
In Höhe der äußeren
Querträger wird auf je 1/3
der Modullänge eine
Markierung angebracht, an
der die 2 inneren
Versteifungen befestigt
werden.
Die Höhe muss hierbei mit der Höhe der Querlatten exakt übereinstimmen, da ansonsten unsere Trasse später eine
Berg- & Talbahn werden würde. Nun wird eine der beiden Längsseiten als Front markiert - auch bei oNeTRAK, obwohl
dies hier nur für die Elektrik nützlich ist.
Danach wird in der Mitte der Schmalseiten des Trassenbrettes mit Bleistift oder Kugelschreiber eine Markierung
angebracht. Hier liegt später die Mitte des Gleises (oNeTRAK ) bzw. des mittleren Gleises (Yellow bei NTRAK ).
Bei NTRAK liegt die Gleismitte
470 mm von der Hinterkante
entfernt, bei oNeTRAK ist die
Gleislage frei. Nun wird das
Trassenbrett je nach Standard
aufgeklebt und verschraubt. Da
die im Baumarkt fertig zugesägten
Trassenbretter normalerweise
exakt rechtwinklig sind, kann man sie auch gleichzeitig zum letzten Ausrichten des Modulrahmens verwenden. Nun
kann man - je nach geplantem Gleisverlauf - diesen anzeichnen. In diesem Stadium wiegt die gesamte Konstruktion etwa 3 - 4
kg !
Es empfiehlt sich dringend (!!) , vor dem weiteren Bauen einen Plan zu haben - entweder gezeichnet oder exakt im
Kopf - wie man sich den späteren Landschaftsbau und auch die Gleislage vorstellt.
Wir verwenden bei den Modulen in dieser
Bauanleitung Längsträger, die 2 cm höher
sind als die Querträger. Diese 2 cm
schneiden wir nun freihändig in Hügelform
aus - am besten mit einer elektrischen
Stichsäge.
Blau ist die Linie, welche die Höhe der
Querträger und -latten zeigt und die wir am
Anfang eingezeichnet haben.
Rot ist eine "Hügelkette", die wir entweder "frei Schnauze" oder nach einer Zeichnung aussägen. Die abgetrennten Holzreste
wandern in den Abfall.
Um das Modul gegen Feuchtigkeit beim Geländebau und später beim Lagern zu schützen, sollte man es nun es
komplett mit Holzschutzfarbe oder stark verdünnten Mattlack streichen. Egal was man nun nimmt, diese Arbeit sollte
man sich wirklich NICHT sparen, will man lange Freude an seiner Arbeit haben. Farbe sorgfältig trocknen lassen !
Landschafts-Unterbau:
Der Landschaftsunterbau besteht entweder
aus Maschendraht ("Hasendraht" ) oder
einem Geflecht aus Bastelkartonstreifen, die
mit Tackern und evtl. Weißleim am Rahmen
befestigt werden.
Anstelle des Maschendrahts und der weiter unten beschriebenen
Deckschicht aus Pappmasche kann man in diesem Stadium auch
Schichten aus blauem Isolierschaumstoff ( "Styrofoam" ) mit lösemittelfreiem (!!)
Klebstoff aufeinandersetzen, die später mit einem Messer oder einem
Styroporschneider ausgeformt werden können.
Auf diese Maschendrahtbasis ( Bild 4 ) wird zuerst eine Seite aus einer
Tageszeitung an den Modulrändern mit dick aufgetragenen Weißleim verklebt
und mit dem Tacker in den Niederungen zusätzlich fixiert. Nun schneidet man
das überstehende Papier im Bereich des Trassenbretts soweit aus, das nur
noch der Maschendraht überdeckt wird.
Nun wird die ganze Zeitung satt mit der Sprühflasche mit einem dünnen
Gemisch aus Wasser und wasserfestem Weißleim eingenässt. Darauf kommen
noch nass einige Lagen Schnipsel aus Zeitungspapier (Pappmasche). Je nach
Dicke der Zeitungsschicht kann diese nach dem Trocknen (!!) direkt mit Farbe
überstrichen werden. Ansonsten kann man diese Schicht nach dem Trocknen
auch noch mit einer dünnen Schicht
Gips überziehen. Dies empfiehlt sich auch, wenn auf der Landschaft außer
Streumaterial noch weitere Szenen aufgebracht werden sollen (Häuser,
Gipsfelsen, Straßen usw. )
Gleisbau:
( Alternativ können auch zuerst die Modulbeine angebaut werden )
Nach dem Trocknen des Landschaftsgerüstes beginnen wir mit dem
Gleisbau. Zuerst wird der Gleisverlauf mit Kugelschreiber oder Bleistift auf
das Trassenbrett gezeichnet. Radien und Gleismittenabstände (NTRAK)
beachten ! Dann zeichnen wir Markierungen ein, bis zu welchem Punkt die
ATLAS-Verbindungsgleise reichen.
A = freie Fläche ohne Gleise und Bettungen:
B = gerader Gleisverlauf
Nun verkleben wir die Gleisbettungen mit Kontaktkleber und fixieren sie mit
Pinwandnadeln.
Nach dem Antrocknen entfernen wir
die Pinwandnadeln und verkleben
die ersten Flexgleise an den
Bettungen. Da die Gleise meist über
das Modul hinausstehen, werden
wir sie später mit einer
Trennscheibe (Dremel / Proxxon)
oder besser einem Gleisschneider
(Xuron) kürzen.
Da wir je Modul pro Gleis 2 Flexgleise benötigen, benutzen wir den
Schienenstoß in der Mitte gleichzeitig als Längenausgleich bei
Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen. Der Stoß sollte a) in
der Geraden liegen und b) eine Länge von ca. 1 mm haben.
Die Verbindung der Flexgleise erfolgt durch die passenden Schienenverbinder. Schienenstoß nicht verlöten !
Ablängen & Montage der Beine:
Nach der Trockenzeit werden die Beine auf Länge zurechtgesägt. Je nach Modulstandard ( NTRAK / oNeTRAK oder
Nn3TRAK ) und der endgültigen Höhe der Schienenoberkante über dem Modulrand schneiden wir die Füße erst in
diesem Stadium ab - das gibt gewisse Freiheiten in der Gestaltung. Allerdings sollte man die Ãœberdeckung ( siehe
Grafik ) nicht auf die ganze Modulhöhe berechnen, sondern sich etwas Luft lassen - sonst stößt man mit den Beinen
in den Unterbau des Landschaftsgerüstes.
Das Rechenbeispiel für die ideale Länge der Modulbeine:
1015 mm Schienenoberkante laut NTRAK-Handbuch
- 15 mm Höhe von Trassenbrett, Bettung & Gleis
-100 mm Modulhöhe zwischen Ober- & Unterkante
+ 80 mm Ãœberdeckung der Füße am Modul
- 5 mm Stärke von Schraubenkopf M8 und Einschlagmutter
= 975 mm Rechnerische Länge
- 30 mm Sicherheitsspielraum aus Praxiserfahrungen ( WICHTIG !!! )
= 945 mm Praxistaugliche Länge
Die Beine werden mit M8-Schlossschrauben und
Flügelmuttern am Rahmen befestigt. Dafür bohren wir
2 Löcher mit Durchmesser 8 mm an jeder Ecke in Rahmen
und Beine. ( Siehe Bohrschablone ) Um die Beine später
leichter an- & abbauen zu können,
werden die Löcher dort mit 8,5 mm aufgebohrt.
Beim Bohren gibt es fast immer Unregelmäßigkeiten,
daher werden die Beine und die Rahmenecken mit
Pfeilmarkierungen und Ziffern von 1-4 versehen, damit
man beim Aufbau die jeweilige Zugehörigkeit
Ecke/Bein nicht jedes Mal suchen muss.
( Bein 1 ! " Ecke 1 usw. )
" Bohrschablone für Beinbefestigung
Kaufhinweis Schlossschrauben: Glatter Schaft A sollte folgende Länge haben:
Tiefe Längsträger + Tiefe Bein - ~ 2 mm .
Das Gewinde B sollte ca. 20 mm Länge haben.
Für die in dieser Bauanleitung verwendeten Latten und Beine sind Schlossschrauben M8 x 80 die beste Wahl.
Wird erweitert und mit Grafiken illustriert